Pfarreifahrt Mai 2008

Pilgerfahrt zum Hl. Markus, historische Metropolen erleben und den Frühling abseits des Massentourismus genießen

Wir beten aus dem Psalm 100: "Tretet mit Dank durch seine Tore ein, Kommt mit Lob in die Vorhöfe seines Tempels…" in der Seitenkapelle des Markusdomes vor dem Tabernakel, neben dem Sarkophag des Hl. Markus. Der geistliche Höhepunkt unserer Wallfahrt ist erreicht. Wo sonst, außer im Petersdom in Rom, ist man dem Ursprung unseres Glaubens so nahe? Am Grab eines Zeitzeugens Christi, der uns in seinem Evangelium das älteste Glaubenzeugnis überlassen hat?

Herr Pfarrer Summerer und Herr Pfarrer Paula hatten für die geistliche Begleitung das Thema: "Lobpreis .." gewählt. Ein Thema, das schier unerschöpflich ist. Es gibt viele Anlässe, den Herrn zu lobpreisen. Nach der Reise gilt für uns als Grund zum Danken, daß wir so viel erleben durften und vor allem, daß wir alle gesund heimgekehrt sind. Wir nehmen immer alles selbstverständlich hin, ist es aber nicht.

Wie es auf Wallfahrten der Brauch ist, gehören zu den geistlichen Höhepunkten auch die weltlichen. Weltliche Höhepunkte in Gestalt der Begegnung mit anderen Kulturen, Konfrontation mit geschichtlichen Ereignissen, Bewunderung der beeindruckenden göttlichen Schöpfung - der Natur, der Kreativität menschlichen Geistes in Form der überwältigenden Architektur vergangener Zeiten - überwiegend Zeugnisse christlichen Glaubens. Nicht zuletzt gehören Speis und Trank zu den nicht zu verachtenden Erlebnissen, wenn sie schmackhaft sind und neue Horizonte eröffnen. Bei der Fülle der Erlebnisse kann nicht alles erzählt werden. Es kann nur subjektiv eine Auswahl wieder gegeben werden.

Zuerst Speis und Trank: Bereits im Hotel in Bled eine riesige Auswahl an Spezialitäten aus den Regionen der ehemaligen österreichischen K. u. K. Monarchie sowohl beim Frühstücks- als auch beim Abendbüffet! Dann slowenische Spezialitäten in Vasenik (Heimatdorf der bekannten "Oberkrainer"). Friaulische Spezialitäten mit Verkostung des friaulischen Weins in Riz und ein Fischessen mit venezianischen Köstlichkeiten zum Abschluß der Reise in Eraclea. Mit Spezialitäten ist das natürlich so eine Sache. Zum einen erkennt man sie gar nicht mehr als solche, weil die Produkte im heimischen Supermarkt zu haben sind und damit zum eigenen Speiseplan gehören. Zum anderen sind nicht alle Geschmacksknospen aller Reisenden so konditioniert, daß sie fremde Aromen, insbesondere "Frutta di Mare" ohne weiteres akzeptieren. Gastfreundlich bot daher der Wirt in Eraclea alternativ zum Fischessen Fleischspeisen an. Einige Mitreisende sind dem "Abenteuer Fischessen" ausgewichen, die meisten haben es nicht getan. Einige, die nicht dem Fischessen ausgewichen sind, haben es sehr bereut.

Den Zugang zu den Kulturen mit ihren architektonischen Denkmälern schlossen uns Frau Maria Grazia und Frau Christina Taddeo auf. Beide Damen sprachen ein fabelhaftes Deutsch. Sie sind um ihren deutschen Wortschatz zu beneiden. Während Frau Taddeo uns durch Venedig, auch abseits der Touristenströme, und den Markusdom führte, begleitete uns Frau Maria Grazia zwei Tage lang durchs Friaul und Triest. Sie zeigte uns die bekannten und unbekannten Stellen der Hafenstadt Triest, eine liebenswerte Metropole, zeigte uns das sehenswerte Städtchen Palmanova (wer von uns kannte vorher auch nur den Namen davon?), die einstige antike Großstadt Aquileia mit ihrem Dom und dem unglaublich reichen Fußbodenmosaik fand ebenso unsere große Aufmerksamkeit wie Grado, Udine und Cividale. Städte, in denen das frühe Christentum unauslöschliche Spuren hinterlassen hat. Zumindest sind wir dieser Überzeugung, nachdem wir Frau Maria Grazia zugehört haben.
Aber auch Frau Milena aus Ljubljana sollte nicht unerwähnt bleiben. Sie führte uns durch die Hauptstadt Sloweniens, eine reizvolle Stadt in der es sich sicher gut leben läßt. Die Führer in Maria Saal (Österreich) und Kobarit (am Isonzo gelegen), Mahnmal und Museum zum Gedenken der vielen zig-tausend Toten der Isonzo-Schlachten des 1. Welkrieges), waren nicht minder überzeugend.

Beeindruckende Natur: Der Triglav, mit 2864 m höchster Berg Sloweniens, leider nur (fast immer) in Wolken gehüllt. Jedoch konnten wir die Skiflugschanze in Planica bestaunen. Im Fernsehen ist die Steilheit und Weite nicht erkennbar. Für mich steht jetzt fest: Die Skiflieger sind die absoluten Heroen des Sportgeschehens! Die Adelsbergergrotten (Postojna) sind atemberaubend anzuschauen! Dazu auf der Heimreise über die große Dolomitenstraße die imposante Bergwelt bei Cortina d' Ampezzo, die Küste Istriens, die Flüsse und Seen der "Smaragdstraße" in Slowenien und ... vieles mehr wäre eigentlich erwähnenswert.

Geschichte: Friaul war wegen der günstigen geografischen Lage von alters her äußerst begehrt und mußte viele kriegerische Auseinandersetzungen über sich ergehen lassen, sowie wechselnde Herrschaften erdulden. Ähnliches gilt für Slowenien. Nur wenige Herrschaften seien erwähnt: Kelten, Römer, Hunnen, Ostgoten, Westgoten, Langobarden, Österreicher (Habsburger), Franken, Franzosen (Napoleon). Viele Facetten dieses bunten, aber nicht immer erträglichen Daseins wurde uns von den Führer(innen) mit ihren Vorteilen und Nachteilen deutlich gemacht.

Duino: In diesem schönen Städtchen übernachteten wir, wie einst Rainer Maria Rilke (*1875, +1926). Hier schrieb er seine berühmten "Duineser Elegien" (vollendet 1923 in der Schweiz). Mitreisende entdeckten den "Rilke Wanderweg" mit herrlichen Ausblicken in die Landschaft in Duino, den sie teilweise mehrfach begingen. Andere Mitreisende schenkten uns bei einem spontan arrangierten "Rilke-Abend" Einblicke in das Leben und das Werk diese berühmten Lyrikers.

Eine Mitreisende machte darauf aufmerksam, daß auf dem Heimweg, mit einem kleinen Umweg der Geburtsort des berühmten Malers Tizian passiert wird. Wir konnten nicht widerstehen und besuchten die Ortschaft PIEVE DI CADORE in dem TIZIANO VECELLI um 1480 geboren wurde. (Das Werk "Dornenkrönung" ist in der Alten Pinakothek in München zu bewundern.)

Ein herzliches Vergelt's Gott an alle, die zum Geloingen dieser wunderbaren Reise beigetragen haben.

Elisabeth und Hubert Schwarzer

Einige Bilder von der Reise

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  Lublijana  
 

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